"Besser machen" statt nur "Besser wissen" - VWA startet mit dem "Business Professional (VWA)" für Berufstätige

Prof. Dr. Andreas Goldschmidt im Interview
Wissenschaftlicher Studienleiter der VWA Frankfurt und Offenbach, Prof. Dr. Andreas Goldschmidt, im Interview

Zu Beginn des Wintersemesters 2017 im September startet die VWA Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie mit einem neuen Studienkonzept. Es steht für ein modernes und kompaktes PraxisStudium in 18 Monaten, das auf langjährigen Erfahrungen im berufsbegleitenden, praxisorientierten Studium fußt. Der wissenschaftliche Studienleiter der VWA Frankfurt und Offenbach, Prof. Dr. Andreas Goldschmidt, hat selbst auf dem zweiten Bildungsweg studiert und sieht in der Methode des „problembasierten Lernens“ für Berufstätige die Chance, sich zielgerichtet auf dem Arbeitsmarkt im Rhein-Main-Gebiet zu positionieren und sich in Zeiten des Fachkräftemangels zu profilieren.

Das neue VWA-Konzept: Unter welchem Motto steht dies für Sie?
Prof. Dr. Andreas Goldschmidt: Unser Motto lautet schlicht "besser machen" statt nur "besser wissen". Bei uns kann, man muss aber kein Abitur haben. Eine abgeschlossene Berufsausbildung mit mindestens einjähriger Berufserfahrung ist vorteilhaft, Sonderzulassungen sind aber im Einzelfall möglich. Die VWA ist aber auch für diejenigen interessant, die bereits über langjährige Berufserfahrung verfügen und ihr Wissen mit einer Weiterbildung noch einmal auf den aktuellen Stand bringen möchten, um neue Impulse für die Praxis zu erhalten. Wir reagieren damit auf den Arbeitsmarkt und auf die Forderung der Wirtschaft, den gegenwärtigen Automatismus von Abitur und Hochschulstudium für junge Leute zu durchbrechen.

Welcher neue Aspekt des Konzeptes ist für Sie der wichtigste? Und warum?
Goldschmidt: Dass es sich um ein "Praxis"-Studium für Berufstätige handelt. Das bedeutet, dass wir die notwendigen theoretischen Kenntnisse strikt auf das fokussieren, was für den Berufsalltag notwendig ist. Klassische Vorlesungen stehen in diesem Konzept nicht mehr im Vordergrund. Zwar wird es sie noch geben, aber jede theoretische Grundlage wird eng verwoben mit Beispielen aus der praktischen Anwendung. Von der Methode dieses so genannten "Problembasierten Lernens" (PBL) können auch sehr stark Unternehmen/Arbeitgeber profitieren, da sich die Studierenden im Rahmen der Module des Studiengangs mit authentischen Fragestellungen intensiv beschäftigen und in der Gruppe Lösungen entwickeln können, die bestenfalls direkt umgesetzt werden. Unsere VWA sehen wir daher als eine "Praxis"-Akademie, die nicht mit Fachhochschulen oder Universitäten konkurriert, sondern sich ganz deutlich davon abgrenzt und vorhandene berufliche Kenntnisse im besten Sinne einer fundierten Spezialisierung vertieft oder ergänzt. Diese Spezialisierungen betreffen v. a. die Bedarfe im elektronischen Handeln (E-Commerce), bei Einkauf und Logistik (Einkauf- und Logistikmanagement), im General Management (allgemeiner Basis-Qualifizierung), im Gesundheits- und Sozialwesen (Gesundheits- und Sozialmanagement), in Personalabteilungen (Human Resources), im Immobilienmarkt (Immobilienmanagement), im Marketing (Marketingmanagement), in Produktion und Technik (Produktions- und Technologiemanagement) sowie in Rechnungswesen und Controlling.

Welche Rolle spielt die VWA in Frankfurt und Offenbach für die Wirtschaft der Region?
Goldschmidt: Die Geschichte der VWA reicht nunmehr 110 Jahre zurück. Sie wurde ursprünglich von Essener Unternehmern gegründet, die damals schon mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen hatten, aber auch feststellten, dass den eigenen Arbeitskräften nach ihrem Studium oder der Berufsausbildung oft fundamentale Kenntnisse für den beruflichen Alltag fehlten. Tausende haben in den letzten Jahrzehnten in der Rhein-Main Region einen VWA-Abschluss bei uns erworben. Der Hauptgeschäftsführer der IHK Frankfurt, Herr Gräßle, nennt sie bei unserer jährlichen Feier zur Zeugnisübergabe und der Ehrung der Besten gerne die "Berufspraktiker-Elite". Dies drückt auch die Wertschätzung der Wirtschaft bzw. der Unternehmen in der Region Rhein-Main für die Institution VWA aus. Die VWA Frankfurt wurde als erste VWA in Hessen 1988 gegründet und blickt auf eine fast 30jährige Geschichte zurück.

Was haben die VWA-Studierenden anderen voraus?

Goldschmidt: Sie stehen mit beiden Füßen im beruflichen Alltag und haben in der Regel 1 1/2 Jahre lang dreimal wöchentlich abends noch einmal die "Schulbank" gedrückt. Das in der VWA Erlernte kann in dieser Zeit direkt am Arbeitsplatz erprobt und genutzt werden. Erleichtert wird dies durch fallbasiertes Lernen in gemeinsamen Arbeits- und Lerngruppen. All das erfordert aber einen eisernen Willen und Durchhaltevermögen.  Daher sind unsere VWA-Absolventen als entsprechend fleißige Fachkräfte auch besonders bliebt in der Wirtschaft.

Infoveranstaltungen vor Ort:

VWA-Studium Frankfurt am Main, 22. Mai 2017, 18 Uhr

Franklinstr. 52, 60486 FFM

VWA-Studium Offenbach, 24. Mai 2017, 18 Uhr

Gründercampus Offenbach (Ostpol), Raum Ostpol 352,
Hermann-Steinhäuser-Str. 43-47, 63065 Offenbach